Die (Paläo-)Anthropologie erforscht die Anthropogenese, also die »Menschwerdung« bzw. die Evolution des Menschen. Gemeinsam mit der Evolutionsbiologie und der Archäologie versucht sie, unsere evolutionäre Entwicklung vom niederen Primaten bis zum heutigen Menschen nachzuzeichnen.

Die Verbindung und Verwandtschaft aller Lebewesen, wie sie Charles Darwin formulierte, zeigt sich besonders gut in den Gemeinsamkeiten zwischen Affen und Menschen (z.B. Körperbau, Verhalten, Erbinformationen). Gorillas, Schimpansen, Orang-Utans und Menschen sind Teil der Familie der Menschenaffen, die wiederum zur Ordnung der Primaten zählt.

Was sicher gesagt werden kann: Auch die menschliche Evolution war den Mechanismen der Selektion und der Variation unterworfen. Alle humanoiden (menschenähnliche) Arten unterschieden sich in bestimmten Merkmalen (z.B. Körpergröße, Art des Gebisses, Größe des Gehirns, Art des Zusammenlebens), obwohl sie im Hinblick auf ihre Erbinformationen sehr nah miteinander verwandt waren. Verschiedene Arten lebten in friedlicher Ko-Existenz, bekriegten oder verpaarten sich. Einige Arten starben sogar wieder aus: Geringe Fortpflanzungschancen, ein mangelndes Nahrungsangebot oder eine fehlende Kooperation mit artverwandten Gruppen könnten hierfür die Gründe gewesen sein. Die Neandertaler gelten als berühmte »Opfer der menschlichen Evolution«, der Grund ihres kollektiven Verschwindens ist noch immer unbekannt.

Der Weg zum Homo sapiens

Kulturelle Evolution